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DeeplinkAuswahlberatung VW T4: Der Multivan

Schon beim T3 war der Multivan ein Verkaufsschlager. Auch beim T4 wurde der Multivan von VW angeboten und über die komplette Produktionszeit in unterschiedlichen Varianten und Sondermodellen verkauft.

Ein in der Innenverkleidung integrierter Klapptisch, ein oder zwei Sitze entgegen der Fahrtrichtung (auch »Back to Back«-Sitze genannt, gerne mit »B2B-Sitz« abgekürzt) und natürlich eine große Sitzbank in der letzten Reihe, welche mittels weniger Handgriffe zu einem Bett umfunktioniert werden konnte.

Der Multivan 2 wurde mit einem Schienen­system ausgestattet. Die alten B2B-Sitze wurden durch neue Sitze ersetzt, welche in dem Schienensystem verankert werden.

Vorteil der neuen Sitze: Sie konnten sowohl in wie auch gegen die Fahrtrichtung montiert werden und hatten 3-Punkt-Gurte.

Nachteil der neuen Sitze: Sie sind deutlich schwerer als die alten B2B-Sitze des Multivan 1 und alleine fast nicht mehr zu tragen.

Häufig sind neben dem ganz normalen Multivan die Sondermodelle »Allstar« und »Classic« bei den Gebrauchtwagen zu finden. Diese beiden Sondermodelle konnten im zweiten bis achten Baujahr des T4 mit leichten Veränderungen der Basisausstattung von Modelljahr zu Modelljahr bestellt werden.

Während sie in den technischen Details (Grundausstattung) wie den Sitzen, ABS, elektrisch verstellbare Spiegel, Airbags, etc. innerhalb der gleichen Modelljahre bei Allstar und Classic identisch waren, unterschieden sie sich in der Optik.

Während der »Classic« im Innenraum mit ruhigen Mustern auf den Sitzen und lediglich dem kleinen »Classic«-Schriftzug auf der Motorhaube aufwartete, hatte der »Allstar« im Innenraum poppig-bunte Bezüge und war außen stets zweifarbig: Oben die Wunschfarbe des Käufers, unten mit »Reflexsilber« abgesetzt.


Auf dem Bild sind beim Allstar (links) die Kopfstützen nicht montiert. Diese gehören selbstverständlich auch beim Allstar zur Serienausstattung.

Weitere Sondermodelle wie »Atlantis«, »Tim und Tom«, »Generation« wurden in den letzten fünf Jahren der Produktionszeit angeboten. Den Abschluss machte der Multivan »Last Generation«.

Erst ab MJ 2000 war der Multivan auch mit Flügeltüren am Heck erhältlich. Zuvor konnte man ihn ausschließlich mit einer Heckklappe bestellen.

Das Bild zeigt einen Multivan vom Sondermodell »Tim und Tom« mit Flügeltüren.

Was VW nicht (mehr) entwickelt hat: Wie auch schon beim Caravelle ist beim Multivan mit Flügeltüren lediglich die bereits erwähnte »Presspappe« als Verkleidung angebracht.

Die umklappbare Schlaf-/Sitzbank wurde beim T4 fast unverändert verbaut. Zwar hat sie im Laufe der Jahre andere Verkleidungsteile bekommen (welche zu der Sitzbank über alle Baujahre hinweg passen), die Funktion ist jedoch immer identisch geblieben.

Das Unterteil der Sitzbank wird nach vorne gezogen, die Lehne rutscht hinunter und zusammen mit der Heckablage (abhängig vom Baujahr eine Multiplex- oder MDF-Holzplatte) und der dort liegenden Schaumstoffauflage erhält man ein recht bequemes Bett.

Je nachdem ob das Fahrzeug einen sogenannten »Klimahimmel« besitzt, ist hinten an der Beifahrerseite eine Ausbuchtung für das Gebläse vorhanden oder nicht. Die Gurtschlösser können natürlich durch den Spalt zur Lehne nach unten unter die Liegefläche gedrückt werden.

Im Multivan wurden hinter dem Fahrersitz auch besondere B2B-Sitze verbaut: Sie haben in der Konsole die Aufnahme für eine Kühlbox integriert.

Auf den Bildern sieht man einen ausgebauten Sitz und kann relativ gut erkennen, dass er mit dem Fahrzeugboden fest verschraubt ist.

Natürlich bleibt die Funktion der Schlafsitzbank erhalten, jedoch kann man die Kühlbox nur herausziehen wenn die Schlafsitzbank nicht ausgezogen ist.

Immer wieder wird nachgefragt wie einfach bzw. kompliziert der Ausbau eines B2B-Sitzes im Multivan verläuft. Es muss zunächst einmal unterschieden werden ob es sich um einen B2B-Sitz aus einem Multivan 1 oder Multivan 2 handelt. Die nun folgende Beschreibung ist für die B2B-Sitze, welche im Multivan 1 verbaut wurden.

Zunächst ist die Sitzfläche an den Sitz heranzuklappen – sofern dies noch nicht geschehen ist. Dazu einfach mit dem Hebel an der Seite der Sitzfläche entriegeln und die Sitzfläche nach oben klappen. Da die B2B-Sitze sowohl hinter Fahrer- als auch Beifahrersitz identisch sind, befindet sich der Hebel immer auf der gleichen Seite der Sitzfläche.



Wenn die Sitzfläche hochgeklappt ist, muss man den kleinen Hebel zur Entriegelung am Sitz betätigen, damit sich das Schloss zur B2B-Konsole löst. Von diesem Hebel selbst habe ich kein Foto gemacht.

Anschließend kann der Sitz nach vorne bzw. auf den Boden gekippt werden. Dabei rutschen die Haken am Rahmen des B2B-Sitzes (weiter unten als Detailaufnahme zu sehen) aus der Halterung im Fahrzeugboden des Multivan.



Nachdem der Sitz aus der Halterung im Boden genommen ist, kann er nach einem kurzen Umgreifen sicher und fest gepackt und aus dem Bus herausgenommen werden. Der B2B-Sitz im Multivan 1 ist relativ leicht, eine Person kann ihn alleine problemlos ausbauen und tragen.

Auf dem rechten Bild ist die Detailaufnahme der Halterung für den B2B-Sitz des Multivan 1 im Fahrzeugboden.

Die Halterung ist ab Werk im Fahrzeugboden eingeschweißt und kann nicht so einfach eingeschraubt werden wie beispielsweise die bekannten »Pilzköpfe«, welche in manchem Transporter nachgerüstet werden.



Jeder B2B-Sitz im Multivan 1 benötigt zwei dieser Aufnahmen. Auf dem linken Bild sieht man beide Aufnahmen für den B2B-Sitz welcher in meinem Bus hinter dem Beifahrersitz montiert werden kann.

Am Rahmen des B2B-Sitzes sind zwei »Krallen« angeschweißt. Diese werden in die Halterungen eingeführt und anschließend der Sitz beim Einbauen hochgeklappt. Dadurch sitzt der Sitz sicher verankert im Fahrzeugboden. Verriegelt wird der B2B mit einem Schloss an der B2B-Konsole welche an der Konsole von Fahrer- bzw. Beifahrersitz angeschraubt ist.



Von einer demontierten B2B-Konsole habe ich ein Bild gemacht während ich die 230-Volt-Verkabelung im Bus vorgenommen habe.

Die Konsole für den B2B-Sitz kann an die normalen Konsolen von Fahrer- und Beifahrersitz montiert werden, jedoch nicht an die originalen Drehkonsolen von VW für den T4.