
Deeplink Wie alles endete: Die Geschichte vom Verkauf meines VW T4 VR6 Allstar
Den Winter über stand mein T4 VR6 im Freien. Die Batterie
wurde regelmäßig nachgeladen und so war es auch wenig
verwunderlicht, dass der Bus am 27.04.2012 erneut
problemlos ansprang. Auf dem Plan stand die Fahrt zum
letzten Treffen mit ihm zum »Schwabenstammtisch« bei
Ulm.
Was einem nach rund 5'000 km im spartanisch
ausgestatteten Audi A4 1.6 als erstes so auffällt:
- Hui... Der VR6 klingt nicht nur besser, er kommt auch
besser vom Fleck.
- Der Griff zur Fensterkurbel geht ins Leere, schließlich hat der VR6 elektrische Fensterheber
- Stimmt ja, der VR6 hat eine Funkfernbedienung.
- Also der selbstgebaute Subwoofer und die anderen Boxen im T4 klingen deutlich besser das das Zeug im A4.
- Mann muss ich den Schalthebel weit hin und her bewegen.
Fast schon ein wenig wehmütig habe ich ihn dann zu einer Tankstelle gefahren um den Reifendruck noch einmal zu überprüfen bevor es über die Schwäbische Alb zum Stammtisch gehen sollte.
Da die Kamera schon zur Hand war, habe ich für den
inzwischen schon bei eBay eingestellten Bus noch ein paar
Aufnahmen vom Rost an Radläufen und Schweller
gemacht.
Nichts Dramatisches, aber auf den kleinen Bildern bei
eBay kann man nicht wirklich viel erkennen. Damit der
Käufer dann nicht aus allen Wolken fällt, wurden die
sieben Aufnahmen noch zusätzlich eingebunden.
Seit der in einem Fachbetrieb vorgenommenen Lackierung hatte der Zahn der Zeit wieder am Bleichkleid genagt. Nicht viel, aber »rostfrei« würde eben anders aussehen.
Insbesondere die Ecke zur A-Säule an der rechten Seite
hatte viele Steinschläge abbekommen. Dementsprechend
konnte der Rost auch schon wieder den Lack unterwandern.
Das übliche Sorgenkind beim VW T4: Der Schweller an der
B-Säule. Hier hatte sich das Wasser wieder seinen Weg
gesucht und trotz vor Jahren fachmännisch reparierter
Beschädigung und neuer Sicke wieder wüten können.
Von seiner besten Seite zeigte sich der Radlauf hinten
links. Dort waren nur sehr kleine Rostbläschen in Form
von aufgequollenem Lack zu erkennen.
Fast schon überflüssig zu erwähnen da eigentlich
offensichtlich: Die Edelstahlauspuffanlage von Fox und
die Schwellerrohre aus Edelstahl waren natürlich
makellos. Schade das VW nicht den ganzen Bus auch als
Edelstahlvariante gebaut hat.
Ein letztes Mal gemeinsam mit vielen anderen Bussen in der Nähe von Ulm: Der Parkplatz vor der Wirtschaft in welcher der Stammtisch stattfand war natürlich wieder mit einigen VW T4 verziert.
Während ich mit gemischten Gefühlen beim Stammtisch saß,
war der Bus schon bei eBay eingestellt und die Gebote
kamen zögerlich nach und nach.
Für den darauffolgenden Tag hatten sich zwei
Interessenten zwecks Begutachtung des T4 gemeldet. Beide
sollten jedoch nicht kommen und einer von Beiden hielt es
nicht nötig sich zu melden das er es nicht schafft. So
habe ich einen schönen, sonnigen Nachmittag daheim
verbracht – auf den Interessenten wartend, welcher nie
kommen würde... Da wäre auch 'ne kleine Motorradtour
möglich und angenehmer gewesen...
Immerhin: Der Bus wurde für die Besichtigung – welche nicht stattfand – noch einmal richtig schön gemacht. Die zehnte Wäsche stand im Bonusheft an. Also einmal Gratiswäsche für den friesengrünen Lack nach dem Winter.
Auch wenn er den Winter über geschont wurde und kein Salz gesehen hat war er ein wenig schmuddelig. Bekanntlich ist ja so einiges in der Luft und das legt sich dann auch auf den Fahrzeugen nieder. Den Winter über war ich mit meinem »Winteraudi« unterwegs. Einem '95er Audi A4 (1.6). Durch die Nutzung des Audis wollte ich den Bus vor Fahrten im Salz schützen oder besser gesagt ihn davor bewahren.
»Top Wasch Comfort« hat der Gute erhalten. Danach waren
auch die Alus wieder schön sauber. Nach ein wenig
zusätzlicher Handarbeit sogar vollständig.
Gelobt wurde der Bus auch noch von jemandem. Der war ein
wenig überrascht als ich ihm das Alter vom Bus verriet.
Er ging davon aus, dass er noch keine 10 Jahre alt sei.
Leider kein potenzieller Käufer, wer war mit seinem
Gefährt noch ganz zufrieden.
Und er war auch noch da: Der unglückliche Audi A6. Seit
über einem halben Jahr steht er da nun schon herum. Ich
war neulich noch einmal an der Tankstelle. Im Oktober
2011 hatte ich ihn mir angeschaut. Damals sollte er noch
über 2'000 Euro kosten. Inklusive der beinahe nicht
wahrzunehmenden Durchrostung am Kotflügel.
Der Preis war im April dann auf unter 2'000 Euro
korrigiert worden. Im Juli 2012 stand er noch immer da.
Für 1'000 Euro im Internet inseriert. Danach war er
dann plötzlich weg. Im Spaß hatte ich noch gesagt »wenn
er dann mal 900 Euro kosten soll nehme ich ihn« –
meine ebenfalls KFZ-schraubende Begleitung war entsetzt.
»Ne, den holst du dir nicht. Wenn der oben schon so
aussieht wirst du ihn nach einem Blick auf die Unterseite
nicht mehr haben wollen«.
Aber dazu kam es nicht mehr. Der A6 war irgendwann dann
doch verschwunden und ich noch immer mit dem Audi A4
unterwegs. Aber dazu mehr auf einer anderen Seite[1].
Damit dann auch noch ein wenig Gas im Tank ist habe ich die friesengrüne Gaskutsche auch noch einmal zum Tanken an die Stammtankstelle mit Kundenkarte ausgefüht. Zwar nicht randvoll, aber ein paar Liter für die Probefahrt nachgefüllt. Schließlich wollte ich auch noch einen Tankvorgang demonstrieren können.
Wieder daheim angekommen nach Waschstraßen- und
Tankstellenbesuch ging es ans Aus- und Einräumen der
Gaskutsche. Raus kamen beispielsweise die ganzen
Campingkisten und mein Wolldeckensammelsurium. Die Reifen
im Vordergrund gehören nicht zum Bus. Es sind die
Winterreifen vom Audi A4. Denn nicht nur der Bus bekam
Aufmerksamkeit. Denn beim Audi wurden im April die Räder
wieder auf den Sommer umgestellt.
Für den Verkauf wurde auch wieder eingebaut was schon
viele, viele Monate nicht mehr im Bus war: Der sechste
Sitz und die drei Kopfstützen für die letzte Reihe. Da
ich lieber freie Sicht nach hinten hatte und obendrein
auch beim Umbau auf die Liegefläche nicht immer die
Kopfstützen ausbauen wollte, hatte ich sie schon längst
staubfrei und trocken eingelagert.
Vermutlich sind sie also die am wenigsten genutzten Teile
am Bus.
Selten war er so aufgeräumt – zuletzt wohl beim Kauf
vor 9 Jahren.
Abschließend auch noch ein Bild von meiner ein wenig
sonderbaren aber dafür effektiven Lösung mit den
Sicherungshaltern. Die Lösung vom Umrüster hatte mir
nicht so ganz gefallen. Dazu kamen auch noch weitere
Sicherungen und diese wollte ich alle
spritzwassergeschützt unterbringen. Flachsicherungshalter
und eine Dose für die Wandmontage später: Alle
Sicherungen sind sauber untergebracht. Da man die Dose
jedoch nicht im Motorraum befestigen konnte: Einfach an
den beiden Griffen der Batterie befestigt.
Sieht ein wenig arg verbastelt aus, aber noch immer
besser als lapprige Sicherungshalter für Feinsicherungen.
Zumindest meiner Meinung nach.
- [1] www.gaskutsche.de – Die Nachfolger von meinem VW T4 VR6 Allstar