Deeplink LPG – Warum einpolige Zündkerzen?
Sowohl von Umrüstern als auch in Beiträgen in
Internetforen ist aktuell (Mai 2005) immer wieder zu
lesen, dass man Zündkerzen mit mehreren Polen meiden soll
und lieber ganz einfache Kerzen mit nur einem »Haken«
einbauen sollte.
Oftmals sorgte dies für Unverständniss gepaart mit
Kopfschütteln bei den »Umrüstwilligen« oder spätestens
bei den Werkstätten, wenn man nach solchen Zündkerzen
gefragt hat.
Hier nun mir einigen wenigen Worten die Erklärung dafür,
warum die einfachste Art der Zündkerze besser geeignet
ist – oder auch warum nicht.
Inzwischen sind einige Jahre vergangen und wir haben das
Jahr 2012. Die Diskussionen laufen noch immer und ich
kann zahlreiche Zugriffe auf diese Seite
feststellen.
Zu der Frage nach den Kerzen mit mehreren Masseelektroden
ist nun auch noch die Frage nach speziellen
LPG-Zündkerzen hinzugekommen. Ich kann nach mehreren
10'000 km mit sechs NGK BPR6EIX11 nur noch einmal
bestätigen, dass sie problemlos funktionieren und auch
die 60'000 km (Wechselintervall laut Hersteller)
problemlos überstanden haben.
Zurück zum eigentlichen Thema und daher ein Bild mit den
im Folgenden verwendeten Begriffen:
Die Zündkerze auf dem Bild entspricht der für den
Gasbetrieb am besten geeigneten Variante. Ein »Haken«,
also nur eine Masseelektrode. Zündkerzen mit mehreren
Masseelektroden sollen für eine bessere Verbrennung des
Benzin-Luft-Gemisches sorgen.
These #1 (gegen Zündkerzen mit mehreren
Masseelektroden):
Bei Kerzen mit mehreren Masseelektroden »wandert« der
Zündfunke von der Mittelelektrode zu den einzelnen
»Haken«. Es ist sozusagen ein »durchgängiger Funke,
dessen Ende wandert«.
Beim Betrieb auf Benzin hat dies ein besseres Zünden des
Gemisches im Zylinder zur Folge. Das Gemisch wird
»breiter« entzündet und die Verbrennung läuft daher
besesr ab. Beim Betrieb mit Gas wird aber leider das
Gegenteil verursacht. Grund hierfür ist der höhere
Flammpunkt des Gemisches bei Gasbetrieb.
Durch das »Wandern« bei Kerzen mit mehreren
Masseeelektroden wird der Zündfunken sozusagen
»geschwächt«. Dadurch wird es schwerer, das Gasgemisch zu
entzünden. Daher ist die Zündung mit einer Kerze mit nur
einer Masseelektrode beim Gasbetrieb wesentlich
zuverlässiger als mit einer Zündkerze mit mehreren
Masseelektroden.
These #2 (für Zündkerzen mit mehreren
Masseelektroden):
Es gibt nur einen Funken zwischen Massen- und
Mittelelektrode. Bei jedem Zündvorgang tritt Verschleiß
an den Elektroden auf. Hat die Kerze nun mehrere
Masseelektroden, so verteilt sich dieser Verschleiß an
diesen. Die Kerze hat eine höhere Lebenserwartung.
Mir sind Gasfahrer (CNG als auch LPG) bekannt, welche
Kerzen mit mehreren Masseelektroden verweden – schon
viele, viele 10.000 km.
Die Kerzen mit nur einer Masseelektrode werden bei
zwischen 10.000 und 15.000 km gewechselt, bei jenen
Kerzen mit mehr Masseelektroden liegt der
Wechselintervall bei etwa 60.000 km.
Da es für den VR6 ohnehin keine Alternative mit nur eine
Masseelektrode gibt, bleibe ich bei der Variante mit mehr
Masseelektroden – und habe auch nach über 20.000 km auf
Gas noch keine Probleme mit den Zündfunken.