Deeplink Tankvorgang mit LPG
Der Tankvorgang mit LPG ist nicht viel komplizierter als
das Tanken mit herkömmlichen Benzin bzw. Super. Im
Prinzip also auch nur ein »Tankdeckel auf, Pistole rein,
vollmachen, Pistole raus, Tankdeckel wieder zu«.
Dennoch gibt es natürlich einen Unterschied: Der
Kraftstoff würde sich sofort verflüchtigen, schließlich
ist Flüssiggas bei normalem Druck eben ein Gas und würde
sich schlecht in einen Tank füllen lassen.
An einer Tankstelle wird Flüssiggas wird mit einem Druck
von 8 bis 12 bar in Fahrzeuge »umgefüllt«. Genauere
Angaben zum Druck konnte ich leider nicht finden, die
Angaben schwanken zwischen den bereits erwähnten
Zahlen.
Zunächst wird erstmal der
Kunststoffdeckel vom Tankanschluß weggeklappt.
An meinem T4 wurde ein sogenannter »Dish« Tankanschluß
verbaut. Da während bzw. kurz vor dem Umrüsten meines T4
meine jetzige Stammtankstelle von Dish auf ACME
umgestellt hat muß ich bei jedem Tankvorgang einen
Adapter aufschrauben.
Dabei wäre tanken mit Dish viel einfacher als mit ACME –
so zumindest meine Meinung.
Der bei meinem T4 montierte
Dish-Anschluss (siehe auch LPG
Anschlüsse) hat ein M10 Innengewinde, in welches der
Adapter für ACME eingeschraubt werden kann.
Würde ich an einer Gastankstelle mit sogenanntem
Bajonettanschluß tanken wollen, so würde ich einfach
diesen Adapter wählen. Ist eine Dish-Zapfpistole
vorhanden, so brauche ich keinen Adapter
einschrauben.
Den Adapter
von M10 auf ACME setze ich von Hand an und ziehe ihn vor
dem Befüllen mit Gas automatisch noch mit der ebenfalls
zu schraubenden Zapfpistole fest an. Dabei kann es
vorkommen, dass ich zum Entfernen des Adapters eine
Rohrzange bemühen muß (siehe weiter unten). Diese liegt
daher inzwischen immer im T4 parat.
Nach dem Festschrauben muß die Pistole noch entriegelt
werden.
Auf dem Bild ist es leider etwas schlecht zu sehen, aber
ich ziehe gerade den »Abzug« der Pistole und lasse ihn
einrasten. Eigentlich also wie auch bei jeder anderen
Zapfpistole der »normalen« Kraftstoffe.
Der
Tankvorgang ansich ist völlig unspektakulär: Ein
permanentes Drücken auf einen Knopf. Diese
Sicherheitseinrichtung sorgt dafür, dass der Tankvorgang
bzw. das Fördern von Gas sofort abgebrochen wird wenn man
den Knopf – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr
drückt/drücken kann.
Wenn der Tank voll ist, wird die Tankuhr langsamer. Es
wird weniger Gas in den Tank gefüllt und das ist dann
auch das Zeichen zum Aufhören.
So macht
das Tanken Spaß: 0,549 Euro pro Liter (Grund der
Freude: Der Liter Super hätte am selben Tag
1,069 Euro gekostet).
Nach dem Tankvorgang geht's einfach rückwärts weiter:
Zapfpistole lösen, dann entweicht noch als kurzer Gasstoß
die Menge Gas, welche sich im Adapter und in der
Zapfpistole befunden hat. Daher auch die sternförmigen
»Muster« um den Anschluß herum, welche vorallem auf den
ersten beiden Bildern zu erkennen sind.
Nun noch den
Adapter aus Zapfpistole oder aus dem Anschluß am Fahrzeug
herausschrauben (ist mal so, mal so bei mir) und wieder
alles aufräumen.
Nicht immer, aber doch immer wieder mal will der Adapter
nicht raus. Dann muß man die beigeführte Rohrzange
bemühen. Sie läßt sich problemlos an den beiden
abgeschrägten Seiten des gegossenen Adapters
ansetzen.
Meistens liegen daher an Tankstellen schon Rohrzangen
parat, aber manchmal – so auch an meiner Stammtankstelle
geschehen – wird diese Rohrzange von einem Gastanker
versehentlich mit eingepackt...
Noch kurz die Kunststoffklappe wieder über den Anschluß
gelegt und natürlich das Bezahlen nicht vergessen, schon
ist der Tankvorgang mit wirklich allem was dazugehört
abgeschlossen.
Vor dem Tanken muß meistens dem Tankwart (oder wer auch
immer gerade für die Zapfsäule verantwortlich ist)
bescheidgegeben werden. Meistens wird sie von einem Büro
aus freigeschaltet und gleichzeitig zurückgesetzt. An
manchen Tansktellen muß man von Hand den Zähler
zurücksetzen (kleiner Knopf oder ähnliches an der
Zapfsäule) und dann an der Kasse den Preis für's
Tanken auswendig aufsagen. An Vertrauen mangelt es
einigen Tankstellenbetreibern also wirklich nicht.
Vielen Dank an dieser Stelle an Florian, welchen ich als
Fotograf für die Tankaktion verpflichten konnte.
Es kann
aber auch passieren, das man einer Tankstelle begegnet,
bei der es etwas anders abläuft.
In Dornstadt bei Ulm gibt es eine Jet-Tankstelle mit
Flüssiggaszapfsäule. Diese hat zwar auch einen Knopf an
der Zapfsäule, betankt wird aber durch das
»gezogenhalten« des Hebels der Zapfpistole. Also so, wie
beim »klassischen Tankvorgang« bei Benzin oder auch
Diesel.
Im Gegensatz
zu den normalen Zapfpistolen läßt sich der Hebel
allerdings nicht einrasten, sondern muß von Hand immer
gezogen gehalten werden. Wenn der Tankvorgang mal wieder
länger dauert, wird das doch ziemlich unangenehm.
Wenigstens kann man sich bei scharfem Wind, also vorallem
im Winter, neben seinem Fahrzeug kauernd den Schutz einer
Betonwand »genießen«.
Diesmal ein Dankeschön an Markus für den Finger am
Auslöser.