
Deeplink Bekannte Probleme: Federnbruch an Hinterachse
Vorneweg: Informationen über die Traglast von den Federn im T4 sind an anderer Stelle zu finden: Die Federn von VW im Überblick. Auf dieser Seite wird die Problematik des Brechens von Federn etwas genauer betrachtet.
Im direkten Vergleich: Eine Feder mit blauer Markierung
(links) und eine mit weißer Markierung (rechts).
Die Unterschiede in Materialstärke und der Zustand (neu
bzw. geputzt bzw. gebraucht) sind nicht zu
übersehen.
Damit fast alle Perspektiven vorhanden sind, noch zwei
weitere Bilder von den unterschiedlichen Federn. Die
Feder mit der weißen Markierung ist übrigens intakt.
Im direkten Vergleich wird klar: Mit der Feder ganz
rechts stimmt etwas nicht. Ein großes Stück der letzten
Windung ist abgebrochen. Man merkt dies nicht unbedingt
sofort während dem Fahren oder auch wenn man das Fahrzeug
stehend betrachtet.
In diesem Fall hat der Besitzer des Busses mit der
gebrochenen Feder irgendwann mal im Winter bei herrlichem
Schneetreiben ein Stück Autofeder auf der Straße
gefunden. Unweit vom Wohnhaus natürlich. Da die Straße
ist viel befahren ist, hat er das Stück lieber mal
beiseitegeräumt...
Erst Wochen später hat er bemerkt woher die Windungen
gestammt haben.
Grund dafür ist, dass die Federn nicht auf der letzten
Windung aufliegen, sondern auf den Windungen davor.
Allerdings liegt das abgebrochene Teil in einer kleinen
Halterung in den Federtellern bzw. der Kappe auf.
Beim Teller macht es sich nicht so schnell bemerkbar,
reibt sich die abgebrochene Feder doch zunächst auf der
Metallplatte und anschließend auf dem Gummistück.
Bei der Kappe reibt sich das abgebrochene Federstück
jedoch an der Aufnahme direkt am Fahrzeug, daher könnten
entsprechende Kratz- und Reibgeräusche auch im Innenraum
zu hören sein.
In jedem Fall sind beide Federn auszutauschen, da sie
meist ähnliche Alters- und Verschleißspuren aufweisen. Es
ist also nur eine Frage der Zeit bis auch die andere
Feder einen ähnlichen Defekt aufweisen wird/kann.
Außerdem setzen sich die Federn im laufe der Zeit, wird
nur eine Feder ausgetauscht könnte das Fahrzeug schief
stehen.
Wie kommt es nun eigentlich zu einem Bruch? Die Federn
sind von einem Schutz umgeben. Wird dieser beschädigt
kann Wasser eindringen und die Feder fängt an zu
korrodieren. Da die Federn Regen- sowie Salzwasser
permanent ausgesetzt sind und oft längere Zeit nicht
komplett heraustrocknen können, schreitet die Korrosion
immer weiter fort. Bekommt die Feder nun einen kurzen
Schlag ab (Schlagloch, langsam vom Bordstein
herunterfahren, Gullydeckel, etc.), gibt das Material
nach, die Feder bricht.
Dies kann erst nach vielen, vielen Jahren passieren –
oder auch schon nach einem viel kürzeren Zeitraum.
Entscheidend sind Zustand der Federn, Nutzung des
Fahrzeugs und wo es bewegt wird.
Auch ohne eine beschriebene Einwirkung von Korrosion kann
die Feder brechen. Überladung, Bordsteinkanten oder auch
ein simpler Materialfehler – möglich ist vieles als
Ursache. Nachträglich herauszufinden woran es nun lag
kann sich schwierig gestalten.
Mindestens zweimal im Jahr sollten also die Federn beim
Radwechsel überprüft werden. Nach Möglichkeit auch
öfters. Mit Taschenlampe, Spiegel und einer Decke
ausgerüstet sollte es selbst bei tiefergelegten
Fahrzeugen relativ problemlos möglich sein, die einfache
Sichtprüfung vornehmen zu können.
Vielen Dank an Jürgen für die Bilder seiner Federn, ich
hatte bisher das Glück ohne Federnbruch unterwegs gewesen
zu sein.