DeeplinkCamping »light«: Zarges »Brotkiste« (gebraucht)
Klappkisten sind für den Einsatz beim Camping sehr beliebt.
Beispielsweise um darin das Essen zu verstauen. Ist dann im
Laufe eines Wochenendes alles aufgegessen wird die Kiste
einfach flach zusammengelegt und platzsparend verpackt.
Der Haken an diesen sicherlich so gut wie jedem bekannten
und sehr preisgünstigen Kunststoffkisten: Sie können häufig
nur ein relativ geringes Gewicht tragen und der
Klappmechanismus ist auch eher auf Verschleiß als auf
Haltbarkeit optimiert.
Eine deutlich haltbarere Variante wurde bzw. wird von
Zarges produziert. Wie so viele guten Aluminiumkisten und
-transportbehältnisse stammt auch die fotografierte Kiste
aus Bundeswehrbeständen und wurde irgendwann bei der
Verkleinerung bzw. Auflösung eines Depots ausgemustert.
Voll funktionsfähig, geringe Gebrauchsspuren und über 30
Jahre alt (Herstellungsjahr 1976). Da kann keine
Kunststoffklappkiste mithalten.
Ein paar Daten der Kiste welche den Beinahmen »Brotkiste«
aufgrund ihres Einsatzes bei der Versorgung erhalten hat:
Außenmaß: ca. 875 x 470 x 450 mm
Innenmaß (am oberen Rahmen): 770 x 375cm x 395 mm
Innenmaß (mittig): 795cm x 400 x 395 mm
Maße zusammengeklappt: 875 x 470 mm x 120 mm
Gewicht ca. 13kg
Sowohl Boden wie auch Deckel sind mit Holzstreben an den
Außenseiten verstärkt. An den oberen beiden Holzstreben
befinden sich je ein Spannverschluss mit welchen die Kiste
sicher verschlossen werden kann. An den Seiten befinden
sich zwei mittels Federn selbst zurückklappende Griffe.
Hergestellt wurden die Kisten von Zarges in Deutschland. Es
gibt sie meines wissens jedoch auch noch als
Lizenznachbauten von Segor und »Light Alloy Construction
Ltd.« (England).
Wie eingangs bereits geschrieben handelt es sich bei der
»Brotkiste« um eine Klappkiste aus Aluminium. Der
Klappmechanismus ist sehr gut durchdacht, die Kiste ist
sehr stabil und dabei schnell, einfach und vor allem ohne
den Einsatz von Werkzeug zusammenzuklappen. Den Ablauf habe
ich anhand einiger Bilder dokumentiert:
Die beiden Haltespangen sind mit einem Schnappverschluss so
konstruiert, dass sie den fest montierten Deckel auf der
Kiste halten. Daher steht die verriegelte Kiste immer ein
wenig unter Spannung und somit ist auch kein Klappern zu
vernehmen.
Entriegelt man die Verschlüsse, werden die beiden
Haltespangen einfach nach oben geklappt und der Deckel kann
geöffnet und nach hinten geklappt werden.
Wie bereits erwähnt ist der Deckel fest mit der Kiste
verbunden. Er kann nach hinten weggeklappt, jedoch nicht
vollständig abgenommen werden. Er ist mittels Scharnieren
mit dem Rest der Kiste verbunden.
Die beiden Seitenteile sind mit je zwei Verriegelungen aus
Metall mit Vorder- und Rückseite verbunden. Diese
Verriegelungen werden einfach nach oben geklappt und somit
können die beiden Seitenteile umgelegt werden. An Vorder-
und Rückseite der Kiste befinden sich kurze Führungen aus
Aluminium in welcher die Seitenteile vor einem Umfallen
geschützt werden.
Sind beide Seitenteile eingeklappt, kann die Vorderseite
der Kiste ins Kisteninnere geklappt werden. Die drei
umgeklappten Seiten werden nun von der Rückseite und dem
daran befestigten Deckel überdeckt.
Anschließend einfach die beiden Verschlüsse wie gehabt in
je einer Öse einhängen, den Schnappmechanismus umlegen und
schon ist die zusammengelegte Kiste zu einem kompakten und
fest ineinander verriegelten, flachen Gebilde mutiert.
Es dauert länger den Vorgang niederzuschreiben als die
Kiste tatsächlich zusammenzulegen oder aufzubauen.
Da selbst auf den großen Bildern das eine oder andere
Detail nicht so gut zu erkennen ist, habe ich selbige
genauer fotografiert.
Der Klappverschluss, welcher sich an den beiden
Seitenteilen in vierfacher Ausfertigung befindet, ist
einfach und stabil konstruiert. Einfach vom Seitenteil über
die Ecke von Vorder- bzw. Rückseite legen, hinunterdrücken,
und schon sind sie fest und sicher miteinander verbunden.
Wird der Deckel geschlossen, ist ein versehentliches
Entriegeln der Seitenteile unmöglich. Daher sollte während
einem Transport nie der Fall eintreten können, dass eine
Kiste plötzlich in sich selbst zusammenfällt.
Im Gegensatz zu anderen Kisten von Zarges ist die
»Brotkiste« nicht wasser- und staubdicht. Schon alleine
wegen der Konstruktion als Klappkiste wäre dies nicht so
einfach zu realisieren, jedoch lag der Einsatzzweck für die
Kisten auch woanders. Die Kisten besitzen an beiden Seiten
je zwei Schieber welche kleine Lüftungsschlitze freigeben.
Im Gegensatz zu den luftdicht abschließenden Kisten kann
der »Brotkasten« somit auch für Gegenstände verwendet
werden, welche ein gewisses Maß an Belüftung benötigen.
Wie bereits in der Einführung auf dieser Seite genannt ist
der Hersteller der »Brotkiste« die Firma Zarges in
Deutschland gewesen. Es gibt auch Lizenznachbauten welche
für die Deutsche Bundeswehr angefertigt wurden bzw. sich
bei ihr im Einsatz befunden haben.
Die originalen Kisten von Zarges tragen an der Seite das
Logo der Firma in Form einer deutlich erkennbaren Prägung.
Ebenfalls geprägt sind im Deckel der Kisten neben der
Herstellerangabe die Versorgungsnummer wie auch das
Herstellungsjahr zu finden. Bei meinen Kisten wurde die
Versorgungsnummer mittels aufgenieterter Platten verändert
und dabei auch gleich das Produktionsdatum abgedeckt. Damit
es einfacher zu lesen ist habe ich die Aufnahme von der
Innenseite der Kiste gedreht und gespiegelt (rechtes Bild).
Die originale »national stock number« (NSN)
8115-12-124-9634 weist die Kiste als »Kiste, Transport«
aus. Die neu angebrachte NSN 8115-12-331-5652 trägt die
gleiche Beschreibung. Worin der Unterschied besteht? Evtl.
der Verwendungszweck, ich konnte leider keine Informationen
dazu erhalten.
Weiter mit den Details. Auf dem Bild links ist einer der
beiden Verschlüsse der Kiste zu sehen. Die als
Schnappverschluss konstruierte Verbindung eines Hebels und
einer federnden Metallklammer dient zur Verriegelung sowohl
im aus- wie auch zusammengeklappten Zustand.
Einfach, sicher und stabil, jedoch nicht abschließbar.
Würde man mittels Ösen und einem Schloss auf der Oberseite
einen Verschluss anbringen, wäre die Kiste nicht mehr
stapelbar.
Da ich gerade beim Thema stapeln war: Die Kiste ist an
allen acht Ecken mit Stapelecken aus Aluminiumguss
versehen. Die zwei Holzstreben an der Oberseite fügen sich
zwischen die drei Holzstreben an der Unterseite und somit
ist ein sicheres und stabiles Stapeln von mehreren
»Brotkisten« jederzeit möglich.