
DeeplinkTipps & Tricks: Kederleiste bzw. Kederprofil: Regendach und Sonnenschutz

Klingt einfach – und ist es sogar! Die meisten Sonnensegel, Vordächer, Markisen (die Liste der Namen für fast identische Artikel ist wohl endlos) haben nur an einer Seite einen Keder. Warum nicht mit zwei Kedern fertigen und bei zwei nebeneinanderstehenden Fahrzeuge die beiden vorhandenen Kederleisten nutzen um eine Art Zelt zu bauen?
Zunächst noch ein bischen Definition von Begriffen. Als Markisen werden in der Regel auskurbelbare Konstruktionen bezeichnet, welche sich in Kästen permanent am Fahrzeug befinden. Ein Vordach klingt nach etwas stabilem und man denkt vermutlich eher an etwas wie ein Partyzelt, also sozusagen ein Vorzelt ohne Seitenteile.
Die Richtige Bezeichnung für die Konstruktion wäre am ehesten Sonnensegel, auch wenn der Stoff bzw. die Plane natürlich auch Regen abhält.
Die Idee ist so simpel wie genial und ich bin nicht der Vater dieses Gedanken. Es waren schon andere Köpfe früher darauf gekommen und haben sich ein solches Sonnensegel fertigen lassen.
Die wohl am häufigsten vorkommende Materialbreite ist 200 cm. Das Material ist daher entweder in Länge oder Breite (je nachdem wie man es sieht) auf dieses Maß limitiert. Durch die Kederleisten mit einer Länge von 250 cm bietet es sich natürlich an über die komplette Länge ein Sonnensegel fertigen zu lassen. Andere wollen es lieber etwas länger vom Bus weg haben und ihnen reicht daher ein 200 cm langer Keder pro Seite.
Der Text war etwas verwirrend? Bilder sind oft viel einfacher als viele Worte, daher die beiden Varianten als Bild:


Auf den Bildern sind je sechs Ösen eingezeichnet. Dies war meine Wahl bei meines Sonnensegels, denn so kann man sie nicht nur verwenden wenn ein anderes Gefährt mit Kederleiste in der Nähe ist, sondern auch dann wenn man seinen Bus alleine stehen hat.
In diesem Fall sind natürlich auch noch zwei Abspannschnüre notwendig.
Natürlich hätten auch vier Ösen genügt, aber ich wollte faul sein und beim Einziehen des Sonnensegels nicht darauf achten müssen ob ich sie gerade richtig oder falsch in die Kederleiste einfädle.

Außerdem könnte es ja sein das beim Aufbau mit zwei Fahrzeugen mal das eine oder das andere kurz wegfahren muss, dann muss man nicht alles umspannen, sondern kann das Segel einfach an einer Kante hinausziehen und fertig.


Nun zum benötigten Gestänge. Für eine stabile Konstruktion werden drei Stangen benötigt: Zwei Aufstellstangen und eine Dachauflagestange. Ich habe es beim ersten Bild nicht geschafft alles ins Bild zu bekommen, daher das zweite mit der etwas »verkürzten« Plane. Natürlich ist die Dachauflagestange bei den Ösen in der Mitte der Plane.
Die Stangen gibt es entweder aus Stahl oder aus Aluminium. Das Set aus den drei benörigten Stahlstangen hat mich knapp 25 Euro gekostet.

Auf dem Bild rechts zu sehen ist eine Detailaufnahme der Dachauflagestange.
Auch die Dachauflagestange ist wie die Aufstellstangen stufenlos verstellbar und wird mit einer Schraube gesichert.

Es gibt die Aufstellstangen beim Campingzubehör in unterschiedlichen Varianten. Das von mir gewählte Modell mit 160–250 cm aus Stahl ist natürlich auch aus Aluminium zu haben.
Bei den Aluminiumstangen gibt es auch ein ganz praktisches Drehpatent, welches die Schrauben überflüssig macht, oder eben ganz klassisch zum Stecken wie bei den abgebildeten und von mir verwendeten Stahlstangen.

Werden die Busse wie auf dem Bild zu sehen gestellt, so ist das Segel mit den 200 cm langen angenähten Kedern sozusagen die perfekte Länge. Die Busse stehen fast identisch und das Segel sitzt fest in den Kederleisten der Busse.

Links zu sehen: Die Dachauflagestange unter dem aufgestellten Sonnensegel.
Die Dachauflagestange kann zwischen 115–205 cm verstellt werden.
Trotz der stabilen Ausführung der Plane kommt immer noch Sonnenlicht hindurch. Die orange Plane sorgt also für keinen Schlagschatten sondern vielmehr für einen angenehmen Sonnenschutz. Auf den übrigen Bildern wirkt das Sonnensegel zu gelb, ja fast schon wie eine Sonnenblume. Die originale Farbe entspricht am ehesten der von unten fotografierte Plane.
Zerlegt man die Stangen bzw. schiebt man sie ineinander wird das ganze Bündel klein und handlich.
Verstaut man es in einem kleinen Sack oder in einer der bekannten blauen IKEA-Taschen, so nimmt das Gestänge im Bus nur wenig Platz weg und kann beim Multivan beispielsweise unter der Schlafsitzbank verstaut werden.
Wird das Sonnensegel nur an einem Bus befestigt, muss die Ausrüstung natürlich auch noch um Abspannseile und Heringe erweitert werden.
Ich rolle die Stangen einfach in eine Decke ein und lege sie an die Kante vor die Heckklappe. Sie passen eingewickelt genau zwischen Heckklappe und Gastank und dank der Decke kann nichts klappern oder aus dem Bus herausrollen.
Findet man mehrere Busse mit Kederleisten an beiden Seiten, so kann man eine »Zeltkette« bilden.
Es sind keine Abspannseile notwendig, einfach das Segel mit dem Gestänge so weit spannen das es gespannt ist. Dann haben selbst heftigere Böen keine Chance.
Zumindest konnte der nachts beim Kochelseetreffen 2008 an den LKW-Planen zerrende Wind nichts anrichten – außer das alle drei Busse durchgeschüttelt wurden.
