DeeplinkDie Spü(h)le und das Grauwasser
Ja, das »h« in der Klammer steht da mit Absicht. Wo bekommt
man günstig gebrauchte Spülen? Richtig: Bei eBay. Wie
bekommt man sie noch günstiger bei eBay? Richtig: Wenn der
Artikel mit einem Rechtschreibfehler, also als »Spühle« in
der Überschrift eingestellt worden ist.
Die Spüle hat vom Vorbesitzer eine
Bohrung für einen Wasserhahn erhalten. Da ich keinen
Wasserhahn montieren wollte, mußte diese Bohrung eben
wieder verschlossen werden.
Mein Gedanke: Sollte ich jemals Geld in eine
Frischwasserpumpe investieren, dann doch bitte gleich in
eine Außendusche wie sie unter »Camping (light) – Luxus(?)« zu
sehen ist.
»Fließendes Wasser« kann man ja auch aus einem angehobenen
Kanister heraus haben.
Das vom Vorbesitzer rausgebohrte oder
-geschnittene Loch wurde mit einer Edelstahlabdeckung aus
dem Baumarkt und etwas Silikon wieder abgedichtet.
Leider hatte ich keinen Stöpsel für den Abfluß mit
dazubekommen und im Baumarkt stieß ich nur auf ungläubiges
Staunen: »Sie brauchen einen Stöpsel für einen Abfluß mit
15 mm Durchmesser? Sie meinen wohl 55 mm Durchmesser?«
Nein, meinte ich nicht. 15 mm hat das kleine Loch in der
Mitte von dem Kunststoffeinsatz. Die Lösung für mein
Stöpselproblem war ein kleiner Gummifuß für Untersetzer
oder dergleichen. Schraube aus Edelstahl rein damit's nicht
rosten kann und schon war das Loch in der Mitte abgedichtet
und gleichzeitig hatte der Stöpsel einen kleinen "Griff"
zum Herausziehen.
Ein kurzes Stück hochflexibler
Schlauch, zwei Kupplungen und noch ein paar
Schlauchschellen, fertig ist die Grauwasserleitung.
Vom Waschbecken aus hat der Schlauch (nicht mit im Bild)
einen größeren Durchmesser, aber da war noch ein Rest im
Haushalt vorhanden. Weiter unten ist ein Bild vom fertigen
Anschluß zu sehen.
Ich wollte auf jeden Fall eine Kupplung mit einbauen, den
denn »eingesifften« Grauwasserschlauch wollte ich nicht im
Schrank herumhängen haben wenn ich den Grauwasserkanister
zum Entleeren ausgebaut hatte. Außerdem mußte ich den
Durchmesser des Schlauchs noch reduzieren. Deshalb hatte
ich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen.
Ich bin mehrfach gefragt worden, ob der dünne Schlauch auch
für heißes Wasser geeignet ist. Nunja, ich muß gestehen,
dass ich meistens mit kalten bzw. kühlem Wasser abwasche.
Raus aus dem Kanister und rein in die Spüle. Daher hat sich
bei mir die Frage mit dem heißen Wasser erledig gehabt.
Auf Campingplätzen hat man ja sein Spülbecken auf dem Platz
samt heißem Wasser (sofern vorhanden) und ansonsten wird
eben improvisiert.
Vielleicht fragt sich jetzt jemand
»Warum dieses teure Messingzeug wenn's auch Gardena gibt?«.
Die Antwort fällt mir leicht: Zum einen ist das
»Messingzeug« nicht teurer als die Variante von Gardena.
Genaugenommen ist sie sogar billiger! Weiterhin haben die
Messingkupplungen einen größeren Durchmesser als das
Gardena »Klick-System«.
Dies will auf dem Bild links verdeutlichen. Die
Gardena-Kupplungen haben einen sehr kleinen Duchmesser.
Daher kann es relativ schnell zu einer Verstopfung selbiger
kommen.
Die geringe Menge »Restwasser« in der Kupplung läßt sich
problemlos mit einem halben Tuch von der Küchenrolle oder
eben gleich mit einem Taschentuch auffangen. Da kommt dann
auch nicht mehr wirklich was aus dem Schlauch nach.
Den 10 l fassenden Grauwasserkanister
habe ich aus einem Geschäft für Campingbedarf.
Die haben von diesen Kanistern zigtausende eingekauft
gehabt. Ursprünglich sei in ihnen destilliertes Wasser
gewesen. Nach dem Gebrauch wären die Kanister weggeworfen
worden. Sie wurden von einem Händler für Camping- und
sonstigem Outdoorgeraffel aufgekauft und dann für 3,50 €
das Stück weiterverkauft.
Für den Campingeinsatz sind sie nur bedingt geeignet, da
der originale Verschluß 100%ig abdichtet. Somit kann kein
Druckausgleich stattfinden. Als Grauwasserkanister
eingesetzt sollte es aber keine Probleme geben, da dieser
ja nicht fest verschlossen wird.
Auf dem Bild links die von mir (»etwas«
schief) in späterer "Arbeitshöhe" von ca. 760 mm
hingehaltene Spüle.
Selbst mit der Materialstärke der Arbeitsplatte war bei
diesem Test zwischen Kanister und der Oberkante des
Innenraums der Weekendbox noch genügend Platz für
Schläuche, Kupplung, etc.
Bei der zur Probe aufgelegen
Arbeitsplatte mit der lose eingesetzten Spüle zeigte sich
dieser abgeschätzte Platz als mehr als ausreichend.
Doch bevor die Installation des Kanisters und der Leitungen
für das Grauwasser vollzogen werden konnte, standen noch
das Abschrägen der Arbeitsplatte und die Montage selbiger
auf dem Plan. Zu sehen im Abschnitt »Vom Pappkartonmuster
zum fertigen Schrank«.
Nach der Montage der Winkel für die
Arbeitsplatte und der Halteösen für den Spanngurt des
Kanisters präsentierte sich dieser angegurtet im Inneren
der Weekendbox.
Er liegt dabei auf den Ösen mit auf, kann also nicht gegen
die Holzwand der Box schlagen. Auf Ösen zum Verzurren der
Kunststoffkisten habe ich verzichtet, diese würden sich
durch ihr Eigengewicht auf einer Anti-Rutschmatte von
alleine fixieren.
Mit dem fertig montierten Waschbecken
war es dann auch endlich Zeit für den Anschluß des
Waschbeckens. Die Messingkupplungen lassen sich sehr leicht
trennen.
Allerdings habe ich dazu den »Einrastmechanismus« etwas
»entschäft« – im wahrsten Sinne des Wortes: Ich habe den
Grat mit einer Feile etwas abgeflacht.
In der Kupplung zwischen dickem und dünnen Schlauch kann
sich etwas Grauwasser sammeln. Beim Trennen der Verbindung
waren es aber immer nur ein paar Tropfen, welche sich mit
einem halben Stück Tuch einer Küchenrolle problemlos
auffangen lassen. Angst vor einer Überschwemmung braucht
man also wegen der Kupplung wirklich nicht haben.