DeeplinkDie Reserveradhalterung
In der Einleitung hatte ich ja bereits die
Reserveradhalterung erwähnt. Die bei eBay gekaufte passte
nicht, also mußte doch ein Eigenbau her.
Die Schutzhülle hatte ich – wie könnte
es auch anders sein – bei eBay gekauft. Die Kosten beliefen
sich auf 1 € für die Hülle und 4,50 € für das Porto.
Nun gut, sie war etwas schmuddelig und »Suzuki« steht drauf,
aber sie erfüllt ihren Zweck voll und ganz.
Außerdem kann man Dreck bekanntlich ja abwaschen und so
dramatisch ist das kleine bischen »Suzuki« auch nicht, oder?
Warum überhaupt ein Reserverad mitnehmen?
Ist doch unnötiger Ballast und es nimmt außerdem Platz weg!
Bekanntlich ist der Teufel ein Eichhörnchen und wenn was
schief geht, dann greift Murphys Law. Schon mal überlegt,
wieviele Heringe in der Wiese eines Zeltplatzes vergessen
worden sind? Was die mit einem Reifen anstellen kann sich ja
wohl jeder ausmalen. Weiterhin liegen auf Autobahnen und
Landstraßen auch genügend Reifenkiller herum.
Ja, mit einem »Reifenpilot« (oder wie das Mittel auch immer
heißen mag) kann man einen Reifen wieder einigermaßen flott
bekommen – aber das Loch kann auch mal zu groß für sowas
sein.
Da fahre ich lieber mein Reserverad spazieren und sehe einem
solchen Defekt etwas gelassener, aber nicht unvorbereitet
entgegen.
Das Einzige, was mir jetzt noch fehlt:
Ein vernünftiger Hydraulikwagenheber von Weber oder einer
anderen Firma. Das Kurbelteil von VW möchte ich meinem Bus
eigentlich nicht antun.
Auf dem Bild rechts sieht es reichlich chaotisch im Innenraum
aus. Es ist auch »mittendrin« bei einer kleinen
Deutschlandtour entstanden. Also bitte von der »kleinen«
Unordnung nicht weiter stören lassen.
Das dreckige Reserverad, welches bisher in
einer alten Monitorhülle unter dem Holzbrett der
Schlafsitzbank gelegen ist, steht an seiner späteren Position
einfach auf einem Tuch (damit der Filz nicht allzu dreckig
wird).
Noch ganz ohne Halterung, noch ohne jegliche sonstige
Befestigung oder Abstandshalter liefert das Bild aber denoch
einen Eindruck, wie es aussehen könnte. Meine größte Sorge
war: Wird das Rad mit der Kunststoffblende am Fahrersitz in
Konflikt kommen?
Ich sollte Glück haben. Das Einzige, was ich nicht wirklich
abgemessen hatte war eben der Abstand vom Pneu zu dieser
Abdeckung. Aber: Sitzt, passt, wackelt und hat Luft.
Die feuerverzinkte Variante meines
Reserveradhalters. So edel war er eigentlich nicht geplant
gewesen, es hat sich eben so ergeben. Eine
Konstruktionszeichnung ist auf einer der nächsten Seiten bei den Zeichnungen zu
finden.
Wem meine Variante mit dem gleichlagen Stab (zwecks Auflage
des Holzbretts) zu umständlich zum »Einfädeln« ist: Einfach
den Stab etwa 15 mm kürzer anfertigen lassen.
Der Reserveradhalter ist auf dem bild
rechts nur in die Felge eingesteckt, die Gewindestange
ebenfalls nur leicht eingeschraubt. Einfach nur, damit man
sich es mal vorstellen konnte – und ich meine genommenen Maße
auf ihre Richtigkeit überprüfen konnte.
Das Rad steht später nicht auf dem Boden mit seinem ganzen
Gewicht auf, sondern hängt primär am Schrank. Dadurch gibt es
kein »Plattstehen«, welches bei der Lagerung von Rädern ja
unbedingt zu vermeiden ist.
Der am Schrank montierte Halter mit den
drei Abstandshaltern, welche aus drei Türstoppern bestehen.
Ich habe den Halter sehr exakt abgemessen gehabt, damit die
Felge möglichst wenig Spiel hat. Daher klappert, rappelt und
klingelt auch während der Fahrt nichts.
Wichtig: Da die Flanken der Reifen die
»weichsten« Teile des selben darstellen, darf man den Reifen
nicht zu sehr auf die Abstandshalter aufziehen.
Das auf den Halter aufgesetzte Reserverad kann noch nicht
fixiert werden. Dazu fehlt noch die montierte Gewindestange
und natürlich der eigentliche Halter zum Festschrauben.
Daher nun zur Konstruktion, welche das Rad am Schrank hält.
Ein bischen Holz (Dachlatte), eine Gewindestange, eine
selbstsichernde Mutter, eine Flügelmutter und schon ist der
»Schraubverschluß« fertig.
Der Halter ist mit vier Schloßschrauben mit großen Unterlagsscheiben innen im Schrank befestigt.
Auf dem Bild wirkt es so, als sei der Abstand zwischen den Schrauben fast schon zu schmal, allerdings täuscht das auf dem Bild. Ebenso eine Täuschung: Der Reifen schaut nicht weit über die Vorderkante vom Schrank hinaus. Wie weit er wirklich »rauskommt« erkennt man auf den anderen Bildern.
Ein Blick in den Spalt zwischen Schrank und Reifen. Man kann einigermaßen gut den Halter erkennen, auch zwei der drei umfunktionierten Türstopper.
Das Rad sitzt fest am Schrank, wackelt nicht und hat dennoch nicht wirklich viel Druck auf den Seitenwänden des Reifens.
Natürlich hätte ich das Rad auch weglassen können und ein sogenanntes "Pannenspray" mitnehmen können. Aber: Das Rad vermittelt mir irgendwie ein Gefühl von Sicherheit. Was ist, wenn das Pannenspray nicht mitspielt? Schließlich hat das Gefährt insgesamt ja um die 2 Tonnen Gewicht im Leerzustand. Ich bleibe dabei: Ich fahre mit Rad im Gepäck herum.
Das fixierte Rad wird mit der bei eBay erworbenen Schutzhülle überzogen und schon sieht es deutlich aufgeräumter aus. Außerdem sieht man die dreckige Felge nicht mehr.
Selbst die Hülle fällt manchmal beim ersten Blick von Außen kaum noch auf: Ist der Sitz hinter dem Fahrersitz eingebaut oder das Reisegeepäck vor dem Rad gestapelt, ist es beinahe nicht mehr sichtbar.
Auch bei ausgezogener Schlafsitzbank gibt es kein Problem mit dem montierten Reifen. Der Schutzüberzug deckt die Lauffläche komplett ab, kein Staub oder Dreck an Mitfahrern oder transportiertem Material.
Ein unangenehmer Geruch geht weder vom Reifen, noch von der Schutzhülle aus. Dies scheint bei vielen eine Sorge zu sein. Im Falle von meinem Reservereifen und meiner Schutzhülle völlig unbegründet.
Neuere Materialien können natürlich noch etwas ausdünsten, das sollte natürlich jedem klar sein. Sowohl Rad also auch Hülle sind ja schon deutlich älter, als irgendwelche Neuware.