Deeplink Tipps & Tricks: Start- und Zweitbatterie verbinden
Der Titel dieser Seite ist eventuell etwas irreführend. Es
soll hier nicht um die Verkabelung ansich gehen, die ist
bereits auf der anderen Seite mit dem Titel Tipps & Tricks: Zweitbatterie
einbauen genauer beschrieben.
Auf dieser Seite soll erklärt werden wie man relativ
einfach Start- und Zweitbatterie miteinander verbinden
kann, beispielsweise um sie gleichzeitig laden zu können
oder aber um die Zweitbatterie für einen Notstart verwenden
zu können. Letzteres natürlich nur dann wenn eine
entsprechende Verbindung zwischen beiden Batterien
verwendet wurde.
Die Verbindung zwischen den beiden Batterien in meinem VW
T4 ist über eine Leitung mit 16 mm¹ realisiert.
Üblicherweise werden 6 mm² verbaut.
Getrennt werden die beiden Batterien über ein Trennrelais
von Nagares (siehe auf dem Bild links).
Die einfachste Mögilchkeit die Batterien miteinander zu
verbinden ist es, einfach das Relais »anziehen zu lassen«. Zu
drei Varianten von Trennrelais habe ich auf einer separaten
Seite ein paar Zeilen verfasst: Tipps & Tricks: Trennrelais
Da ich mit der bisherigen Verkabelung nicht 100%ig
zufrieden war, wollte ich schon länger ein Gehäuse um die
relativ offen verbauten Kontakte am Trennrelais setzen.
Zusammen mit einem manuellen Umschalter, über welches ich
das Relais auch per Hand schalten kann, habe ich es
schließlich realisiert.
Für knapp 10 Euro habe ich im Versandhandel ein
»Euro-Gehäuse EG 2« aus Aluminium erworben. Es besteht aus
sechs Einzelteilen von denen vier Seiten einfach ineinander
gesteckt werden. Stabil wird das Gehäuse durch die beiden
seitlichen Aluminiumplatten welche mittels insgesamt acht
Schrauben montiert werden.
Ebenfalls mit auf den Bildern zu sehen sind die anderen
beiden Komponenten für den Umbau: Ein stabiler Schalter
(welcher sonst als Fußschalter bei Musikequipment verbaut
wird) sowie eine LED welche bereits für den Anschluss auf
ca. 12 Volt vorbereitet ist (Widerstand im
vorkonfektionierten Gehäuse verbaut).
Unter dem Gaffa-Klebebandstreifen befinden sich die
Anschlüsse der beiden Batterien. Durch das Trennen am
Sicherungsautomat war zwar nur noch ein Pol mit eine
Batterie verbunden, aber sicherheitshalber habe ich die
Kontakte so behelfsmäßig isoliert.
Der kleine, blaue Hebel am Sicherungsautomat ist schon vor
einiger Zeit verlorengegangen. Der Sicherungsautomat lässt
sich dennoch mit zwei Fingern wieder aktivieren, aus diesem
Grund habe ich keinen neuen Sicherungsautomaten gekauft.
Wie man auf dem Bild sehen kann, sind bereits LED und
Schalter in den beiden Seitenteilen verbaut. Das Bodenblech
wurde mittels drei Schrauben mit dem Holzbrett verbunden.
Ich habe einfach die bereits bestehenden Löcher von
Trennrelais und Sicherungsautomat weiterverwendet.
Weitere Löcher im Gehäuse sind für die diversen Kabel
welche an das Relais angeschlossen werden (
Im Inneren des Gehäuses wurden sämtliche Kabel verlötet und
mittels Schrumpfschlauch bzw. Isolierband isoliert.
Wie schon bei der Montage, so habe ich mir auch beim
bereits fertiggestellten Gehäuse sorgen um die Isolierung
gemacht. Innerhalb des Gehäuses hatte ich bereits mit
Isolierband die Seitenwand abgeklebt gehabt. Da ich mir
jedoch nicht sicher bin wie lange das Band dort sicher
kleben bleibt, insbesondere bei den hohen Temperaturen im
Innenraum im Sommer, habe ich noch ein Stück Kunststoff
dort plazieren wollen.
Die schwäbische Sparsamkeit hat mich zu einer sicherlich
ungewöhlichen Variante verleitet: Eine alte, ungültige
Kreditkarte erfüllt diesen zweck genauso gut wie ein
anderes Kunststoffplättchen.
Die Kreditkarte passt fast exakt in das Gehäuse. Ich habe sie ein klein wenig gebogen, alternativ müsste man so 2-3 mm abschneiden. Nun klemmt sie im Gehäuse und kann daher auch nicht mehr verrutschen.
Nach der Montage der beiden Seitenteile mittels der bereits
erwähnten acht Schrauben ist das Gehäuse stabil und passt
problemlos unter den zurückgleitenden Fahrersitz.
Durch das kleine Fenster kann ich mit meinen schlanken
Fingern den Sicherungsautomaten bedienen, also entweder
trennen oder wieder die Sicherung schließen.
Der Schalter zum Wechseln der Ansteuerung des Trennrelais
zwischen D+ und direktem Kontakt mit dem Pluspol der
Zweitbatterie befindet sich rechts auf dem Bild, die LED
welche den Zustand des Trennrelais anzeigt ist links oben
platziert.
Für den Fall das ich das Brett samt Gehäuse ausbauen muss
habe ich einen Stecker angebracht. Masse sowie die Leitung
zu D+ können so ausgesteckt werden und erlauben das Anheben
des Bretts zur Demontage der Batterie oder ähnlichen
Wartungsarbeiten.
Die Leuchtdiode leuchtet immer dann, wenn das Trennrelais
geschlossen ist. Sie ist parallel zu den Anschlüssen der
Steuerspannung geschaltet.
Nun noch der Schaltplan wie ich Trennrelais, Batterien,
Schalter und LED miteinander verbunden habe:
Legende:
D+ Steuersignal von Lichtmaschine bzw. Generator
R1 Vorwiderstand für Leuchtdiode
D1 Leuchtdiode welche den Zustand des Trennrelais angibt
D2 Freilaufdiode
REL1 Trennrelais (Nagares)
Deeplink Abschliessend wichtige Hinweise
Bei der gezeigten Lösung handelt es sich um einen Notstart bzw. die Verbindung zum Laden der Batterien ist auch nicht für den permanenten Betrieb konzipiert.
Standardmässig sollte man ganz regulär Starthilfe mittels entsprechend dimensionierter Starthilfekabel praktizieren. Das Laden einen entladenen Startbatterie
sollte ebenfalls mit einem entsprechenden externen Ladegerät vorgenommen werden wenn im Bus selbst kein dafür ausgelegtes
Ladegerät vorhanden ist.
Für den Notfall ist mittels der vorhandenen Schaltung jedoch eine Lösung vorhanden, welche einen beispielsweise auf einer einsamen Landstraße oder früh Morgens von fremder Hilfe unabhängig macht.
Sicherheitsbedenken hatte keiner der von mir befragten Elektriker. Die Schaltung ansich bzw. die Kabelstärken in meiner Version sind soweit einwandfrei und unbedenklich.
Jedoch eben nur für Notfälle und nicht als Dauerlösung.