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DeeplinkTipps & Tricks & Basteleien: 220 Volt im Bus
Vom Stecker bis zum Verbraucher – eine (unvollständige?) Checkliste
Hier nun eine (unvollständige?) Checkliste was zu beachten ist. Sie besteht aus den Informationen, welche ich gesammelt habe und ist vom Anschluß zum Verbraucher hin sortiert.
- Der Anschluss hat mit sogenannten CEE-Steckdosen bzw. -Steckern zu erfolgen. Die vom Haushalt bekannten Schukostecker und -dosen (Schutzkontakt) sind nicht zulässig.
- Von dem CEE-Anschluß in Stoßfänger, Motorraum oder Fahrzeugwand muss die 220 Volt Leitung in einen Sicherungskasten geführt werden. Es darf nicht direkt auf einen Verbraucher bzw. eine Steckdose gelegt werden.
Sämtliche 220 Volt Leitungen im Fahrzeug haben dreiadrig zu sein, der Schutzleiter ist über alle Anschlüsse und Geräte mitzuführen.
Zur zulässigen Länge des Kabels habe ich widersprüchliche Angaben gefunden. Manche wollen es innerhalb des ersten Meters im Fahrzeug, andere haben keine Angabe zur Kabellänge gegeben. In jedem Fall gilt: Je kürzer die Strecke zwischen Stecker und Sicherungskasten ist, desto besser.
Bei den T4 California ist es ab Werk folgendermaßen gelöst: Kabel geht mittels CEE-Steckdose hinten links ins Fahrzeug. Der Sicherungskasten bzw. der FI befindet sich an der B-Säule. Es sind also so ca. 2,5 bis 3 Meter Kabel im Fahrzeug verlegt bis es beim FI angeschlossen wird.
- Die Leitungen im Fahrzeug müssen flexibel und gegen Abrieb geschützt sein. Als Leitungstyp ist (mindestens) der sogenannte Typ H07 RN-F 3 g 1,5 mm² vorgeschrieben. Es wird auch als »schwere Gummi-Aderleitung« bezeichnet. Die Leitung ist feindrähtig und flexibel. Starre Kupferkabel mit einfacher PVC-Ummantelung wie sie im Hausbau verwendet werden haben im Fahrzeug nichts zu suchen! Natürlich können alternativ auch höherwertige Leitungen verlegt werden.
Ein zusätzlicher mechanischer Schutz gegen Abrieb kann bzw. sollte verwendet werden, macht bei Leitungen im Fahrzeug, welche über Kanten führen auch Sinn.
- Der Schutzleiter (gelb-grün) ist zum Potentialausgleich mit dem Fahrzeug über eine Leitung mit mindestens 4 mm² zu verbinden.
- Beim Verlegen darauf achten, dass Scheuer- und Knickstellen vermieden werden. Lieber das Kabel länger lassen und mit »Umwegen« verlegen, anstatt einen Kabelbruch oder das Durchscheuern der Leitung in Kauf zu nehmen. Weiterhin sind die Kabel gut zu befestigen.
- Die Enden der Litzen dürfen nicht vollständig verlötet werden. Wenn schon unbedingt gelötet werden soll, dann nur die Spitze der Leitungen, mehr nicht. Sonst kann es im Laufe der Zeit zu hohen Widerstandswerten an den verlöteten Kabelenden kommen, das Lötzinn schmilzt und die Litze rutscht heraus.
Fachmännisch gequetschte Aderendhülsen sollten sich auch über Jahre hinweg nicht Losrütteln. Vernünftiges Werkzeug (keine Billig-Crimpzangen) sind notwendig!
- Es muss eine sogenannte Fehlerstromsicherung verbaut werden. Umgangssprachlich auch als »FI« bekannt. Die Funktionsweise sehr einfach erklärt: Stellt der FI fest, dass der Strom nicht über ihn sondern irgendwoanders (beispielsweise Mensch) abgeleitet wird, trennt er in Sekundenbruchteilen den Stromkreis.
Laut Internetrecherce wollen manche Campingplatzbetreiber den im Fahrzeug verbauten FI sehen bevor sie den Stromanschluss freigeben.
- Bevor Verbraucher angeschlossen werden, muss sich noch eine Sicherung im Stromkreis befinden. Verwendet werden können – bei entsprechendem Kabelquerschnitt – Sicherungsautomaten mit 10 oder 16 Ampère.
Sicherungsautomaten mit 10 Ampère machen mehr Sinn, da in diesem Fall bei einem Problem zuerst diese Sicherung anspricht und nicht jene auf dem Campingplatz.
- Die beiden vorhandenen Netze, 12 Volt und 220 Volt, dürfen laut TÜV bzw. VDE nicht zusammen in einem Sicherungskasten verlegt werden. Es ist auf eine strikte Trennung zu achten.
Daher ist es beispielsweise nicht zulässig, mittels eines 220 Volt Öffners beim Starten des Motors über D+ die Verbindung zum Ladegerät zu trennen.
Eine klare Trennung zwischen den Leitungen ist Sinnvoll, idealerweise werden auch unterschiedliche Kabelfarben verwendet – oder aber das 220 Volt Kabel ist so verlegt, dass es nicht zu Verwechslungen kommen kann (kein ähnliches oder gar identisches Kabelmaterial für 12 Volt verwenden).
- An 220 Volt Steckdosen angeschlossene Geräte sollten vor Inbetriebnahme zumindest einer Sichtkontrolle unterzogen werden, defekte oder beschädigte Schuko-Stecker sollten erst gar nicht angeschlossen werden.
Beim Verwenden von Mehrfachsteckdosen an einer Steckdose ist auf den Kabelquerschnitt zu achten, er muss zur verbauten Sicherung passen. Die Sicherung muss das schwächste Glied in der Kette sein.
Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass diese Liste vollständig und/oder korrekt ist. Sollte jemand ein Fehler auffallen oder eine Ergänzung notwendig sein: Bitte einfach mit mir Kontakt aufnehmen. Danke.
DeeplinkMöglichkeiten für den CEE-Anschluss am Fahrzeug
Sicherlich sind die klassischen Anschlüsse wie sie oft an Wohnmobilen zu finden sind bereits bekannt. Ich werde trotzdem zwei Bilder als Beispiel für eben solche »Anschlüsse mit Deckeln« an dieser Stelle vorstellen:
Weitverbreitet, größtenteils bewährt und lediglich ein Problem: Sollte die Klappe nicht verriegelt sein, so kann der Fahrtwind sie bei Fahrten mit höheren Geschwindigkeiten abreißen. Es kommt recht selten vor, aber der eine oder andere Wohnmobilbesitzer musste sich schon mal eine Klappe nachkaufen gehen.
Auf dem Bild oben links ist ein Winkelstecker zu sehen. Diese sogenannte Winkelkupplung[1] ist natürlich auf dem Campingplatz praktisch, denn dann steht das eingesteckte Kabel nicht so weit heruaus, das Kabel kann am Fahrzeug direkt nach unten geführt werden.
In der Nacht (oder auch am Tag ) bleibt dann eher niemand daran hängen wenn er am Bus vorbeischleichen sollte. Wer sich selbst ein CEE-Kabel bauen will, oder den bisherigen Stecker austauschen möchte, sollte sich daher überlegen, ob so eine Winkelkupplung der ideale Anschluss für sein Fahrzeug ist.
Wer einen T4 ohne ABS hat, hat unter der Batterieabdeckung auch viel Platz. Dort kann man auch einen CEE-Anschluss, eventuell sogar gleich mit Sicherungskasten für die beiden Sicherungsautomaten und den FI unterbringen.
Leider habe ich auf dem Campingplatz keine Detailaufnahme gemacht. Allerdings sieht man an der im Motorraum verschwindenden Leitung das sich im grauen T4 dort wie gerade beschrieben der CEE-Anschluss versteckt.
Im silbernen T4 auf dem Bild oben (hinter dem grauen T4 stehend) ist die von mir favorisierte Lösung zu sehen: Den CEE-Anschluss hinter der Nebelsschlussleuchtenattrappe verstecken.
Das Bild rechts zeigt den CEE-Anschluss von meinem T4 im Einsatz auf einem Campingplatz.
Auf einem anderen VW-Bus-Treffen im April 2008 habe ich zwei weitere T4 fotografieren können, welche ebenfalls diese Lösung umgesetzt haben.
Die unterschiedlichen Kabellängen und -durchmesser fallen bei den drei Bildern ins Auge.
Gemäß der Vorschriften ist ein Gummikabel bzw. eine entsprechend stabile flexible Leitung zu verwenden. Die üblichen Gummikabel waren mir jedoch »zu riskant« und da ich nur einmal, dafür dann »richtig« den Anschluss legen wollte: Ölflexleitung. Im folgenden Abschnitt auf dieser Seite ist der Einbau zu sehen wie ich ihn im Dezember 2005 in meinem T4 realisiert habe.
DeeplinkAnschluss des CEE-Steckers, Verlegen des Kabels
Nein, da windet sich kein Gartenschlauch durch die Stoßstange in meinen Bus. Es handelt sich um ein sogenanntes »Ölflex«-Kabel.Eigentlich ist die Qualität des Kabels für den Einsatz im Bus reichlich überdimensioniert, aber sicher ist eben sicher.
Gerne werden solche Kabel im Car-Hifi-Bereich der Optik halber verlegt, aber das Kabel bietet eine Reihe von Eigenschaften, welche sehr vorteilhaft sind.
Zum Einen sorgt der dicke Kunststoffmantel für wenig Sorgen von wegen »hoffentlich scheuert es das Kabel nicht durch«. Das Metallgeflecht trägt seinen Teil zur Stabilität und Sicherheit des Kabels bei.
Wie man auf dem Bild links sehen kann habe ich das Kabel an der Kante zwischen Karosserie und Querträger durchgeführt.
Dort ist allerdings unter Umständen auch der eine oder andere Grat zu finden. Beim Durchziehen hat es einige kleinere Streifen von solchen Graten auf dem dicken Mantel des Kabels gegeben.
Hochflexible Gummikabel sind sicherlich auch für das Verlegen des 220 Volt Anschlusses geeignet, sie könnten jedoch während der Bewegungen bei der Fahrt sowie beim Durchziehen beim Verlegen deutlich schneller beschädigt werden.
Wer sich's einfacher machen will als ich (bzw. vorher etwas mitdenkt) zieht das Kabel nicht von rechts nach links durch, sondern von links nach rechts. Ich durfte nämlich nun noch die Länge für den Innenraum durchziehen. Hätte ich mir sparen können wenn ich ein bischen was gedacht hätte... *räusper*
An der Fahrerseite war bei mir ein noch ein Stopfen ohne durchgeführte Kabel vorhanden. Diesen habe ich mittels Bohrmaschine und Bohrer mit einem passenden Loch versehen und das Kabel durch den Stopfen hindurchgezogen.
Einfach den Stopfen dann wieder in das Loch im Blech hineindrücken, fertig ist die Kabeldurchführung in den Innenraum. Kein Bohren, kein Lackieren, kein potenzieller Rost.
Wieder zurück auf die rechte Seite. Das Ölflexkabel auf eine Länge abgeschnitten, bei welcher Kabel und CEE-Stecker noch in den Hohlraum in der Stoßstange passen.
Die Leitungen sind zunächst natürlich abzuisolieren, anschliessend gehören vor dem Verschrauben im Stecker Aderendhülsen auf jede der drei Leitungen.
Die Aderendhülsen werden zusammengedrückt (zusammengecrimpt), anschließend können die Leitungen im Stecker verschraubt werden.
Der CEE-Stecker passt bei mir samt Kabel in den Hohlraum und ich kann ihn nach oben gedrückt sogar »einrasten« lassen. Er klemmt sich dabei nur leicht fest, es ist keine große Krafteinwirkung notwendig um den Stecker dort zu halten.
Anschließend wieder die Nebelschlussleuchtenattrappe eingesteckt, schon ist der 200 Volt Anschluß »verschwunden«.
In den vergangenen Winterwochen bin ich immer wieder per E-Mail nach Bezugsquellen für das von mir verwendete Lapp Ölflex Kabel mit 3x 2,5 mm² gefragt worden.
Die von mir vor etlichen Jahren im Bus verbaute Variante mit farbig codierten Leitungen konnte ich leider nicht mehr finden. Aber es gibt eine als Steuerleitungen angebotene Variante, welche als »ÖLFLEX® CLASSIC« mit transparenter Hülle über dem Metallgeflecht angeboten wird.
Die Bezeichnung: LappKabel 1135403 »ÖLFLEX® CLASSIC 110 CY 3 G 2.50 mm² transparent«.
Angeboten wird es beispielweise bei Conrad[2] für 5,44 Euro der Meter, bei eBay[3] kann man es günstiger finden (ca. 2,50 Euro der Meter).
DeeplinkKabelführung im Innenraum
Wie es schon oben zu sehen war, wird die 220 Volt Leitung an der Fahrerseite hinter dem Rücklicht ins Fahrzeuginnere geführt.Daher kommt die Leitung bereits hinter der Verkleidung meines Multivan ins Fahrzeuginnere. Hinter dem Halteblech des Gurts für die dritte Sitzreihe wird die Leitung einfach weiter nach vorne verlegt. Auf der Höhe der C-Säule wird sie – wie auf dem Bild zu sehen – nach unten verlegt, da sich dort genügend Luft zwischen Verkleidung und Metall befindet.
Das Tiefziehteil der Seitenwand an welcher der Multivanklapptisch einrastet hatte bereits ein Loch da dort früher ein Lautsprecherkabel nach hinten zu einem Verstärker geführt wurde. Dieses wurde einfach vergrößert und das Ölflexkabel durchgeführt. Wie schon an der C-Säule ist hinter der Verkleidung mehr als genug Platz für die Leitung. Jedoch würde es an der B-Säule eng werden. Dort schließt die Verkleidung mit dem Teppich ab, daher ist es dort zu eng für ein solch dickes Kabel wie es von mir verwendet wurde.
Mit montierten Verkleidungen ist das Kabel nicht mehr zu sehen – natürlich abgesehen vom herausgeführten Teil, welcher an der Wand entlang zur Fahrersitzkonsole weitergeführt wird.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Montage von FI, Sicherung und Schukodosen.
- [1]↑ www.amazon.deAnzeige – as - Schwabe 60474 CEE-Winkelkupplung 230V / 16A 0,5M
- [2]↑ www.conrad.deAnzeige – Steuerleitung ÖLFLEX® CLASSIC 110 CY 3 G 2.50 mm² Transparent LappKabel 1135403 Meterware
- [3]↑ rover.ebay.comAnzeige – Lapp 1135403 (Artikelsuche)