Deeplink Unterwegs mit dem T4: Fehlerdiagnose Gasanlage in Schwandorf, Austausch vom Steuergerät, 23.03.2004
Und wieder war es mal so weit: Der dritte und für eine lange Zeit nun wohl auch hoffentlich letzte Ausfall der Gasanlage war letzten Sonntag (21.03.2004). Um halb zehn ging's los, über die A8 nach Augsburg, dann auf die B300 und über B13 via Regensburg und A93 nach Schwandorf bzw. Wackersdorf.
Die Strecke hatte ich gewählt, da auf der A8 weitestgehendst Überholverbot für LKWs sowie Tempolimit 130 besteht. Da läßt es sich dann ganz gemütlich auf der linken Spur cruisen und die LKWs ziehen nach und nach rechts an einem vorbei.
Was ich nicht so recht bedacht hatte: Auf der B300 durfte ich gemütlich hinter Traktoren hinterherfahren. Das zieht sich dann natürlich fast endlos hin. Bei Kelheim war's ganz schlimm. Vor einem ein Traktor mit klassischem Mengele Ladewagen und hinter einem eine fast endlose Schlange. Überholen? Keine Chance. Viel zu unübersichtlich. Natürlich war die eine oder andere Ungeduld in Person auch mit von der Partie und so habe ich dann einfach mal 10 Minuten Pause in einer Seitenstraße in einem Dörfchen eingelegt. Dann war ich zum einen das Gespann vor mir, und zum anderen auch die »ich nerv dich jetzt mit Nebelscheinwerfern weil ich nicht sehe was vor dir ist und warum du so langsam fährst«-Fraktion los.
Abgesehen von einem kleinen Stau an einem Tunnelende auf der A93, bei der ich die rechts zu sehende »LKW-Impression im Gegenlicht« hingezittert habe, lief es dort ohne Probleme. Etwas zu früh war ich dann in Schwandorf und habe mir erst mal bei einem »amerikanischen Fastfood Unternehmen« was zum futtern geholt.
Am Abend des Vortages war telefonisch vereinbart worden, dass ich so gegen 13 Uhr auftauche würde – nach der Mittagspause eben.
Pünktlich um 13:06 stand mein T4 dann auch bei Auto Arnold auf dem Hof. nun mußte ich aber noch ein paar Minuten abwarten, bis der Chef persönlich Zeit für mich, meinen T4 und dessen Problem hatte. Zunächst wurde von einer defekten Membran im Verdampfer ausgegangen.
Im Leerlauf lief der Motor nur ganz leicht unruhig, sobald man mehr Gas gab, bockte er regelrecht und ging beinahe aus.
Also her mit dem Wagenheber, hoch mit dem »Beinchen« und weg mit dem Schutz unter dem Motor. Die Gasanlage ist so verbaut, dass man von unten an sie herankommt. Bisher hatte ich keine Bilder von der Gasanlage – eben weil man von oben nicht wirklich was gesehen hat.
Ein Nebeneffekt der Reparaturaktion war daher, dass ich nun endlich die »grauen Flecken« bei den Bildern meiner Anlage ausmerzen konnte.
Nachdem der Verdampfer überprüft worden war, wurde das nächste Bauteil kontrolliert. Der »IGSystem Proportionierer« (wenn mir jemand eine bessere Bezeichnung für das Bauteil hat: Bitte einfach 'ne Mail schicken) schien schuld an dem aktuellen Problem zu sein.
Wie es auch bei dem oben angegeben Link zur Beschreibung meiner Anlage nachzulesen ist, hat der Proportionierer zwei Ventile. Eins für niedrige Drehzahlen und eins für mittlere bis hohe Drehzahlen. Letzeres sprach nicht an, daher die Probleme beim Gasgeben.
Aber: Nicht das Ventil war defekt, sondern vom Steuergerät kam kein Signal zur Ansteuerung für das Ventil.
Es wurde ein anderes Ventil angeschlossen, keine Reaktion. Nun blieben also nur noch zwei Fehlerquellen übrig: Das Steuergerät selbst oder das Kabel vom Steuergerät zum Proportionierer.
Das Bild links zeigt übrigens den abmontierten Motorschutz.
Leicht unscharf: Die Wurzel allen Übels. Nachdem das Steuergerät getauscht war und der Ersatz programmiert war, lief nicht nur alles im Leerlauf ohne Probleme, auch bei den mittleren und hohen Drehzahlen war wieder alles so wie es sein sollte.
Da sich der Abbau des Schutzes sowie die ganzen Tests bei der Fehlersuche hingezogen haben, saß ich erst gegen 17:15 wieder im T4 und konnte heimfahren.
Zurück ging es nicht den gleichen Weg sondern über die A6 und A7. Da war es wieder: Das Gefühl, nie wieder einen tschechischen LKW sehen zu wollen. Nunja, nichts gegen die LKWs aus dem Land ansich, auch nichts wenn sie auf der rechten Spur gemütlich im Convoi vor sich hinrollen. Aber: Warum überholen die sich eigentlich ständig? Zumindest habe ich stets den Eindruck als seien sie sich nicht so einig, wer jetzt eignetlich vorne fahren darf. Bis Nürnberg lief es ja noch recht gut, dann war es aber vorbei. Immer wieder sich überholende LKWs und als Pünktchen auf dem sprichwörtlichen »i« noch von hinten anschießende Luxuskarossen aus München und Stuttgart. Da macht das Fahren keinen Spaß.
Ich beneide also die Berufskraftfahrer kein bischen. Nun gut, vielleicht haben sich die im Laufe der Zeit ja ein dickeres Fell »zusammengefahren«, für mich ist und bleibt's eben nervig.
Hinten drin: Ein kleiner Karton mit ein paar Sachen für den Umrüster in Heidenheim. Bei selbigem bin ich um ziemlich genau 19:30 angekommen und habe die Sachen abgegegeben.
Knapp eine halbe Stunde später war ich dann auch endlich selbst daheim und konnte den Motor auf dem heimischen Stellplatz ausmachen.
Resümee: Etwa 580 km verfahren, wieder eine funktionierende Gasanlage und vorerst kein Bedarf mehr an längeren Autofahrten. Alleine erst recht nicht, da will die Zeit überhaupt nicht vergehen...
Wenigstens erwartete mich daheim eine freudige Überraschung: Die zunächst falsch gelieferten und dann umgetauschten Zündkerzensteckerabzieher waren endlich geliefert worden.
Zunächst nicht lieferbar, dann vom Großhandel (oder woher auch immer) falsch an den Betrieb geliefert, bei dem ich bestelt hatte und jetzt dann doch endlich in meinen Händen.
Das zweite Exemplar auf dem Bild hat sich wenige Augenblicke nach dem Foto wieder in einem Pappkarton befunden und sollte schnellstmöglich zusammen mit einer (schon seit einer halben Ewigkeit) bei mir herumliegenden Fleecedecke sich auf dem Weg ins Münsterland befinden.
Abschließend noch zwei Aufnahmen, die ich einfach mal so vom Unterboden gemacht habe. Immer wieder kommen Anfragen von T4-Fahrern, ob man nicht einfach an einer anderen Position einen Gastank Unterflur befestigen könnte.
Die beiden Bilder sind von der Fahrerseite aus aufgenommen worden. Auf der Beifahrerseite verläuft die Auspuffanlage, dort ist also ohnehin eine Tankmontage unmöglich.
Bei Fahrzeugen mit serienmäßiger (Luft)Standheizung ist hinter dem Benzintank kein freies Plätzchen mehr.
Kurzum: Wegen der Querträger kann der Tank nicht direkt unter das Bodenblech gehängt werden. Da der tiefste Punkt vom Gastank nicht tiefer als der Motor hängen darf, bliebe so nur ein sehr, sehr flacher Tank mit sehr, sehr wenig Volumen übrig. Das lohnt sich nicht wirklich. Weder von den Kosten noch von der Reichweite.
Nun denn. Dann hoffe ich jetzt für eine lange Zeit von Ausfällen der Gasanlage verschont zu bleiben und freue mich auf das nächste mal Tanken an der Gastankstelle. Der Preis für den Liter Super hat übrigens 1,159 € in Schwandorf und 1,119 € in Ulm betragen. Da hat die Hinfahrt auf Benzin gar keinen Spaß gemacht...