DeeplinkTipps & Tricks: LEDs in Griffmulde
Wer kennt das nicht: »Zefix, wo geht's hier denn raus?«Seien es nun Beifahrer, welche fluchtartig das Fahrzeug verlassen wollen, oder aber ganz normale »Aussteiger« – sie finden einfach den Türöffner nicht.
Oft gesehen und schon oft genug kopiert, aber immer wieder gut für Mitfahrer: LEDs in den Griffmulden vom Türöffner. Gerne werden rote oder blaue LEDs verwendet. Erstere Variante erinnert an den Audi, die zweite Variante bedient sich »blau macht glücklich«. Da ich weder Audi-Ambitionen noch einen blauen Tacho habe fiel meine Wahl auf grün. Grün wie die Tachobeleuchtung und grün wie die Hoffnung.
Die Bastelei fängt dann einfach mal mit den LEDs und den dazugehörigen Fassungen an.
Auf dem Bild rechts ist meine Auswahl zu sehen: 3 mm kleine LEDs mit flachem Kopf.
Ich wollte keine »runden« LEDs verbauen, sondern sie möglich flach halten.
Die Metallfassungen für die LEDs sind mit Gewinde und Mutter versehen und können daher festgeschraubt und mit einem Sicherungslack gesichert werden.
Nicht mit im Bild: Die Vorwiderstände für die LEDs sowie die Kabel. Wie Kabel aussehen wird ja wohl jeder kennen und die Vorwiderstände sind weniger als Bild interessant, als mehr von der Berechnung her. Daher eine kleine Formel:
RV = (UVers – UDiode) / IDiode
Der Vorwiderstand wird also aus der Versorgungsspannung (UVers), der sog. »Schleusenspannung« der Diode (UDiode) und dem Maximalstrom der Diode (IDiode) berechnet.
Welche Angaben zu welcher Diode passen, muß man beim Kauf nachfragen oder einem der Elektronik-Versandkataloge entnehmen. Meist kann man von folgenden Werten ausgehen:
rote LED: ca. 1,5 V
gelbe LED: ca. 2,3 V
grüne LED ca. 2,6 V.
Bei allen Standard-LEDs kann von einem Maximalstrom von ca. 20 mA ausgegangen werden.
Ein kleines Rechenbeispiel für eine grüne LED und mit der Annahme, im Kfz seien maximal 13,9 V vorhanden:
RV = (13,9 V - 2,6 V) / 0,02 A
RV = 565 Ohm
Da es keinen 565 Ohm Widerstand gibt, kann man in diesem Falle auf einen 560 Ohm Widerstand zurückgreifen. Zwar hat er weniger Ohm als eigentlich berechnet, aber es hält sich in Grenzen. Deshalb wird die Diode sicherlich nicht sofort ins Nirvana übergehen.
So, nun ist das zweite Bild mit den eingebauten LEDs schon »vorübergerauscht«. Ja, sie stehen ein kleines Bischen über. Lieber so, als andersherum. Damit sie nicht weiterrausstehen habe ich die schwarzen Kunststoffpropfen mit Heißkleber fixiert. So bleiben die LEDs da wo sie hingehören.
Auf den oberen Bildern wirkten die LEDs samt Fassungen sicherlich gigantisch. Damit nicht der Eindruck entsteht, die gesamte Griffmulde sei jetzt mit einer LED ausgefüllt hier nun, wie es fertig aussieht.
Das Bild wurde natürlich tagsüber gemacht, denn mit Blitz wäre nicht mehr viel von der LED zu sehen gewesen und bei Nacht ohne Blitz hätte man nur einen kleinen, grünen Punkt gesehen.
Die LED habe ich auf der Fahrerseite eingebaut (Testlauf). Angeschlossen habe ich sie an die Anschlüsse der Steuerung für die elektrischen Spiegel/Fensterheber.
Das Steuerungpanel hat drei Anschlüsse. Unten sind die beiden Anschlüsse für die Fensterheber, oben wird die Spiegelsteuerung angeschlossen. Bei diesem Anschluß der Spiegelsteuerung habe ich mir den Strom für die LEDs abgegriffen.
Eine Detailaufnahme vom Stecker hat sich meiner Meinung nach nicht gelohnt, daher kurz und bündig: Sobald man auf Zündung stellt, werden die Bedienelemente beleuchtet.
So wollte ich es auch bei den LEDs haben. Einfach mit einem Prüfgerät kontrolliert an welchen Kabeln beim Betätigen der Zündung Spannung anliegt, welche ohne Zündung nicht mehr vorhanden ist.
Dies ist auf der Fahrerseite bei den Anschlüssen 3 (braunes Kabel) und 7 (schwarz-blaues Kabel) der Fall. Auf der Beifahrerseite habe ich das Zündplus von dem Stecker des Fensterhebers abgegriffen. Das schwarze und das braune Kabel an die LED angeschlossen, und schon leuchtet sie bei eingeschalteter Zündung.
Natürlich muß man bei LEDs die Polung beachten und zuvor noch den Vorwiderstand einlöten. Auf dem Bild ist die probehalber montierte LED zu sehen. Den endgültigen Einbau sowie das Verlöten der Kabel habe ich nicht mit Bildern dokumentiert.
Bei LEDs gibt es ohnehin nur drei Möglichkeiten: Leuchtet (gut), leuchtet nicht (weil falsch gepolt) oder leuchtet nicht (weil kaputt). Letztere Variante sollte natürlich tunlichst vermieden werden. Daher: Den passenden Vorwiderstand berechnen und verwenden, dann hat man auch lange Freude am Licht in den Griffschalen.
Die Verbindung zwischen den verbauten Kabeln und den zusätzlich für den Anschluß der LED verwendeten Kabeln kann man mittels aufgecrimpter Steckverbinder, »Kabeldieben«, Lüsterklemmen und diverser anderer Kabelverbindungsmethoden herstellen.
Ich hatte mich für die Kombination aus Verlöten der Kabel in Verbindung mit Steckverbindungen entschieden. Die Lötstellen wurden natürlich fein säuberlich mit Schrumpfschläuchen isoliert.
Warum ich auf beiden Seiten die LEDs eingebaut habe? Klar, als Besitzer sollte man eigentlich den Türgriff auf der Fahrerseite selbst finden können, aber der Symmetrie halber habe ich die LEDs eben beidseitig verbaut. Außerdem war die Fahrerseite sozusagen ein »Probelauf«, welcher ja nahezu problemlos verlaufen ist.
Damit wäre eigentlich alles erklärt, was mit der LED-Bastelei zusammenhängt. Aber: Es nicht gerade unerheblicher Teil der Zeit geht für das Aus- und Wiedereinbauen der Türverkleidung drauf. Das habe ich allerdings extra dokumentiert, einfach in der Navigation den entsprechenden Punkt auswählen. Wie immer gilt: Beim Nachmachen aufpassen, ich übernehme keine Haftung bei Schäden durch unsachgemäßes Handeln und/oder Fehler in meiner Anleitung.
DeeplinkLEDs von oben in der Griffmulde
Ein wenig unschön beziehungsweise Geschmacksache bei der oben vorgestellten Variante ist die Tatsache, dass man die Leuchtdiode sehen kann und sie unter Umständen blendet. Eleganter ist eine indirekte Beleuchtung der Griffmulde mit einer LED. »Snifty« hat diese Variante in seinem T4 verbaut.
Griffmulde des T4 mit blauer LED
Bildautor: [sni]
Bildautor: [sni]
Die Spannung wurde direkt an den elektrischen Fensterhebern abgegriffen. Beim 2002er T4 ist der Kabelbaum wie folgt belegt: An der braunen Leitung liegt Masse an, das blau-weiße Kabel führt eine Spannung von 11,1 Volt.
Mit etwas Geschick kann man das Löten beziehungweise das Zerschneiden und neu Vercrimpen der Kabel umgehen in dem man die Versorgungsleitung für die LED in den Stecker für den elektrischen Fensterheber integriert. Dafür werden natürlich die entsprechenden Kontakte benötigt, dafür ist es wohl die sauberste Lösung.
Von oben in der Griffmulde montierte LED
Bildautor: [sni]
Bildautor: [sni]
Die blaue LED hat für gewöhnlich (laut Datenblatt) eine Versorgungs- beziehungsweise Schleusenspannung zwischen 2,7 und 4,2 Volt und einen Maximalstrom von ca. 20 mA. Daraus ergibt sich nach der im oberen Teil dieser Seite genannten und erklärten Formel ein Vorwiderstand von 470 Ohm (11,1V - 2,7V / 0,02A = 420 Ohm).
Nun zu den Kosten für den Umbau. Natürlich sind die blauen LEDs teurer als ihre andersfarbigen »Artgenossen«. Gekauft habe ich LEDs, Widerstände und die Fassungen für die LEDs bei Conrad.
- LED DIFFUS 5MM BLAU L53BD (Artikelnummer: 184608; Preis: 1,99EUR)
- LED FASSUNG INNENREFLEKTOR CHROM 5 MM (Artikelnummer: 185957; Preis: 0,91EUR)
- 0,25 Watt Widerstand mit 470 Ohm (Artikelnummer: 403210; Preis: 0,10EUR)